SV Wollishofen 1, Nationalliga A, 101

Mannschaftsleiter:Fabian Mäser, fabian.maeser "at" hispeed.ch


9. Runde

Wollishofen 1 2293 3:5 Genf 1 2407
Michael Prusikin 2531 1:0 Gilles Miralles 2482
Olivier Moor 2375 0:1 Romain Eduard 2653
Michael Hochstrasser 2342 0.5:0.5 Guillaume Sermier 2421
Fabian Mäser 2321 0:1 Richard Gerber 2394
Marco Gähler 2325 1:0 Claude Landenbergue 2383
Georg Kradolfer 2113 0:1 Alexandre Domont 2374
Jürgen Fend 2253 0.5:0.5 Alexandre Vuilleunier 2310
Joachim Kambor 2081 0:1 Nicolas Duport 2241
Fabian Mäser berichtet über den Spielverlauf »

Gegen die starken Genfer, Meister 2012, wollten wir zum Schluss natürlich einen guten Wettkampf abliefern, doch das Hauptziel war ein individuelles: Marco benötigte einen Sieg (gegen IM Claude Landenbergue), um die begehrte IM-Norm zu erreichen.

Obwohl nicht in Bestbesetzung angetreten, konnten wir gut mithalten. Nach der Eröffnungsphase zeichneten sich durchwegs spannende Partien ab, in denen wir gleichwertige Aussichten aufweisen konnten. Drei Partien wurden schon vor der ersten Zeitkontrolle entschieden. Michael konnte aus der Eröffnung heraus einen klaren Vorteil erzielen, diesmal die Heimanalyse perfekt abgerufen Zwinkernd, es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Sein Gegner verpasste in der Folge die zähste Verteidigung, und so war es dann ziemlich schnell aus. Olivier hatte es mit dem mit Abstand stärksten Gegner zu tun (GM Edouard, Elo 2653), und das auch noch mit Schwarz. Nichtsdestotrotz erreichte er mit aktivem Spiel eine gute Stellung mit gleichen Aussichten. Sein Gegner schaffte es dann aber doch, Druck aufzubauen, und ein vergifteter Bauer führte in eine entscheidende Fesselung. Auch Joachim erreichte mit Schwarz eine gut spielbare typische Französisch-Stellung. Aber auch in dieser Partie schaffte es der Gegner, den Druck zu verstärken und schliesslich deutlichen Vorteil zu erreichen. Ein taktischer Einsteller beendete dann die Partie abrupt.

Die restlichen Parten wurden dann alle kurz vor bis kurz nach der ersten Zeitkontrolle entschieden. Marco hatte aus der Eröffnung eine vorteilhafte, angenehm zu spielende Stellung erreicht und wartete geduldig auf seine Chance. Diese kam, als sein Gegner die Deckung der Grundreihe vernachlässigte. Eine kleine Kombination und grosser Materialverlust war unvermeidlich. Der Gegner zog es vor, gleich aufzugeben, und damit war die IM-Norm im Trockenen! Herzliche Gratulation!! Cool Jürgen schaffte es, eine (beidereits) solide Reti-Stellung in ein taktisches Gemetzel zu verwandeln, und aus diesem mit einem Endspielvorteil - bessere Bauernstellung - hervorzugehen. Dieser Vorteil liess sich aber im Turmendspiel schliesslich nicht realisieren, und man teilte den Punkt. Georg musste sich mit Schwarz gegen eine äusserst agressive Spielweise seines Gegners wehren. Dies gelang vorerst gut, doch dann verpasste er die optimale Figurenaufstellung und wurde zunehmend eingeschnürt. Schliesslich liess sich die Partie auch mit zäher Verteidigung nicht mehr retten. Damit blieben noch zwei Partien, um den erneuten Rückstand aufzuholen. Febi konnte sich zuerst aus einer schwierigen Lage befreien, ging dann aber zu optimistisch vor, opferte unkorrekt einen Bauern und fand sich in einem traurigen Endspiel wieder. Auch hier war nichts mehr zu machen, und damit war der Wettkampf entschieden. Michi kämpfte auch in einem Endspiel, allerdings um den Sieg. In der Eröffnung scheinbar unter Druck geraten - sein Gegner spielte alles à Tempo - fand er den richtigen Weg und wickelte in ein vorteilhaftes Endspiel ab, in welchem sein Gegner einen isolierten Bauern verteidigen musste. Der Vorteil blieb bis in's Bauernendspiel erhalten, erwies sich aber als nicht partieentscheidend.


8. Runde

Réti Zürich 1   6.5:1.5 Wollishofen 1  
Joseph Gallager 2491 0.5:0.5 Michael Prusikin 2531
Sebastian Bogner 2562 1:0 Olivier Moor 2375
David Marciano 2514 1:0 Michael Hochstrasser 2342
Mihajlo Stojanovic 2557 1:0 Marco Gähler 2325
Roland Ekstroem
2390 0.5:0.5 Roger Moor 2380
Ioannis Georgiadis 2466 0.5:0.5 Jürgen Fend 2253
Simon Kümin 2377 1:0 Fabian Mäser 2321
Christian Maier 2347 1:0 Georg Kradolfer 2113
Fabian Mäser berichtet über den Spielverlauf »

Gegen den Favoriten auf die Meisterschaft blieben wir schliesslich chancenlos. Der erste Punkt wurde schnell geteilt. Michael hatte die Varianten einer Heimanalyse verwechselt und eine "unfreiwillige Neuerung" produziert. Sein Gegner traute der Sache wohl nicht und antwortete (in vorteilhafter Stellung) mit einem Remisangebot. Auch Jürgen konnte einen halben Punkt verbuchen, und dies gegen den Topskorer der Liga(!), (noch)IM Georgiadis. Nachdem er ein frühes Bauernopfer angenommen und die gegnerische Initiative erfolgreich abgewehrt hatte, entschied sich Jürgen ebenfalls für ein Remisangebot, was sein Gegner nicht gut ablehnen konnte. Dann ging's bergab: Olivier und Michi hatten gegen ihre starken Gegner gut spielbare Stellungen erreicht, gerieten aber unter Zeitdruck und mussten sich schliesslich geschlagen geben. Auch Marco und Febi mussten Rückschläge (erster Versuch zur IM-Norm gescheitert, erste Saisonniederlage) einstecken. Nicht besser erging es Georg, nach einer spannenden Eröffnung mit Material-Ungleichgewicht geriet er zunehmend unter Druck, und musste nach einer verpassten Chance, das Blatt zu wenden, schliesslich die Waffen strecken. Für den Schluss-Halbpunkt sorgte Roger. Eine anfängliche Initiative konnte er abwehren und in ein ausgeglichenes Turmendspiel abwickeln. Sein Gegner versuchte es trotzdem, doch nach gefühlten 100 mehr oder weniger ereignislosen Zügen war die Stellung immer noch ausgeglichen und man einigte sich auf Remis.


7. Runde

Mendrisio 1 2403 6.5:1.5 Wollishofen 1 2290
Laurent Fressinet 2679 1:0 Olivier Moor 2375
Michele Godena 2530 1:0 Roger Moor 2380
Giulio Borgo 2423 0.5:0.5 Marco Gähler 2329
Fabio Bellini 2504 1:0 Felix Hindermann 2305
Yelena Sedina
2342 0.5:0.5 Fabian Mäser 2321
Renzo Mantovani 2371 0.5:0.5 Andreas Umbach 2269
Pier Paolo Pedrini 2061 1:0 Florian Bous 2125
Paolo Vezzosi 2314 1:0 Patrick Eschmann 2217
Fabian Mäser berichtet über den Spielverlauf »

Mit der "hoffentlich nicht sehr starken" Aufstellung von Mendrisio war gar nichts - unsere Gegner sind in Fast-Bestbesetzung angetreten! Im Gegensatz zu uns, da war gegen 2 GM und 5 IM nicht viel zu erhoffen. Wir gerieten dann auch schnell unter Druck. Olivier und Roger hatten einen schweren Stand gegen die beiden Grossmeister. Bei Roger hatte ich Hoffnung auf ein positives Resultat, mit einer sehr originellen Eröffnungsbehandlung - ich hatte seinen dritten(!) Zug zuvor noch nie gesehen - brachte er seinen Gegner dazu, Unmengen an Zeit zu verbrauchen. Leider spielte dieser aber auch gute Züge und nach einem taktischen Ueberseher in unklarer Stellung war die Partie vorbei. Felix und Patrick konnten den Anzugsvorteil nicht nutzen und mussten ihren Gegnern die Initiative überlassen, behielten aber spielbare Stellungen. Schlimmer erging es Florian, der nach einem Einsteller glatt auf Verlust stand. Marco dagegen kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung, es bahnte sich ein grosser Kampf an. Einen ersten halben Punkt erzielte dann Febi, der das Remisangebot seiner Gegnerin nicht ablehnen konnte/wollte. Und am Nebenbrett entwickelten sich unsere besten Aussichten auf einen vollen Punkt, Andreas konnte in einem klassischen Sveshnikov-Sizilianer (Hauptvariante von vor 20 Jahren) klaren Vorteil verbuchen.

Leider wurde es aber auch am Sonntag nichts mit einem positiven Mannschaftsresultat. Felix und Patrick konnten ihre Stellungen nicht halten. Marco schien mal gut zu stehen, mal doch nicht. Sein Gegner lancierte - auch ohne Damen auf dem Brett - einen Angriff gegen den König. Marco hatte am Damenflügel zwei gefährliche Freibauern, die, sollte der Angriff scheitern, das Blatt ganz schnell wenden könnten. Schliesslich kam es wie oft in solchen Situationen: Der Angriff ist nicht stark genug, um das Matt herbeizuführen, resultiert aber im Remis durch ewiges Schach. Andreas hatte inzwischen einen Bauern gewinnen können - den für diese Struktur typischen rückständigen auf d6. Damit hatten aber die schwarzen Figuren an Aktivität gewonnen, und Weiss wurde in die Defensive gedrängt. Nach Ungenauigkeiten von beiden Seiten, wurde ein Endspiel erreicht, in dem Andreas trotz Mehrfigur keinen Vorteil hatte, da die gegnerischen Freibauern äusserst gefährlich waren. Schliesslich sicherte er sich mit sehr genauem Spiel den halben Punkt. Als letzter war Florian am Kämpfen. Er hatte es mit zäher Verteidigung seinem Gegner schwer gemacht und schliesslich trotz einem Materialnachteil von zwei Bauern eine Remisstellung erreicht. Doch als die Punkteteilung schon greifbar war, kostete eine letzte Unachtsamkeit doch noch die Partie.

Als Wollishofer Highlight für die kommende Schlussrunde aber doch noch etwas Erfreuliches: Marco ist mit einer Performance von 2462 aus den ersten 7 Partien auf IM-Norm-Kurs. Da unsere Gegner in den Runden 8 (Réti) und 9 (Genf) sehr stark zu erwarten sind, sollte ihm ein Punkt aus zwei Partien für die geforderte Performance von 2450 reichen.


6. Runde

Wollishofen 1 2268 2.5:5.5 SG Zürich 1 2435
Olivier Moor 2375 0.5:0.5 Yannick Pelletier 2552
Michael Hochstrasser 2342 0:1 Werner Hug 2486
Marco Gähler 2329 0:1 Christian Bauer 2642
Felix Hindermann 2305 0.5:0.5 Lucas Brunner 2447
Andreas Umbach
2269 0.5:0.5 Lothar Vogt 2427
Fabian Mäser 2321 0.5:0.5 Norbert Friedrich 2303
Florian Bous 2125 0.5:0.5 Jonathan Rosenthal 2299
Joachim Kambor 2081 0:1 Jörg Grünenwald 2325
Fabian Mäser berichtet über den Spielverlauf »

Gegen den Stadtrivalen waren wir ohne Michael und Roger schliesslich chancenlos. Die 2.5-5.5 Niederlage entspricht auch ziemlich genau dem aufgrund des Elo-Unterschieds erwarteten Resultat. Lange jedoch sah der Wettkampf gar nicht so schlecht aus. Hinten standen wir recht solide. Florian gelang ein frühes Remis, Joachim und Febi erreichten mit Schwarz ordentliche Stellungen, und Andreas konnte sogar klaren Vorteil auf seiner Seite verbuchen. Vielleicht gelingt ja vorne ein Treffer... Felix hatte mit Schwarz gar keine Probleme und erreichte ebenfalls schnell ein Remis. Olivier zeigte eine sehr originelle Stellungsbehandlung und erhielt damit eine gute Stellung. Dann aber konnten die Zürcher doppelt zuschlagen. Marco musste gegen die Zürcher Nummer Eins GM Bauer seine erste Niederlage in dieser Saison hinnehmen, und auch Michi musste die Waffen strecken, nachdem er in einer spielbaren Stellung den Faden verloren hatte. Nachdem Andreas und Febi je einen halben Punkt verbucht haben - Andreas kam dabei als einziger Wollishofer in die Nähe eines Sieges - stand der Wettkampf 2 zu 4. Leider machten es unsere Gegner der Fussballnati nicht nach und vergaben den "zwei Tore" Vorsprung nicht mehr, es kam sogar noch "plus eins" dazu. Nach über 6 Stunden Spielzeit konnte dann aber Olivier noch einen letzten halben Punkt auf unser Konto buchen. Mit einem Sieg am Sonntag gegen ein vielleicht schwach aufgestelltes Mendrisio (Gerüchte...) wäre immer noch etwas in Richtung Klassenerhalt möglich, doch es sollte ziemlich anders kommen...


5. Runde

Riehen 1 2468 4.5:3.5 Wollishofen 1 2314
Vadim Milov 2665 0.5:0.5 Olivier Moor 2385
Jörg Hickl 2631 0:1 Michael Prusikin 2524
Ognjen Cvitan 2543 0.5:0.5 Marco Gähler 2334
Olivier Renet 2518 1:0 Michael Hochstrasser 2355
Bela Toth
2359 1:0 Patrick Eschmann 2210
Ralph Buss
2371 0.5:0.5 Andreas Umbach 2272
Sebastian Schmidt-Schaeffer
2318 0.5:0.5 Fabian Mäser 2322
Nicolas Grandadam 2335 0.5:0.5 Georg Kradolfer 2112
Fabian Mäser berichtet über den Spielverlauf »

Auch gegen Leader Riehen spielten wir gut, zum Schluss reichte es aber wieder nur für die ärgerlichen 3.5 Punkte. Vorne und hinten konnten wir jeweils gut mithalten, irgendwo fehlte dann aber einfach der entscheidende halbe Punkt. Herausheben möchte ich Michaels Sieg gegen GM Hickl - nach einem taktischen Überfall erhielt er mehr als genug Material für die Dame, sowie die starken Leistungen von Olivier, Marco und Georg, die alle halbe Punkte gegen sehr starke Gegner erzielten. Olivier und Marco hielten Stand gegen die Grossmeister Milov und Cvitan, Georg erkämpfte den halben Punkt gegen das Jungtalent Grandadam. Schliesslich verdienten sich die Riehener den Sieg mit zwei stark gespielten Weisspartien, wobei Patrick aber sicherlich ein gewisses Stellungspech beklagen kann, hatte er doch auf eine mehr oder weniger forcierte Zugswiederholung verzichtet.


4. Runde

Wollishofen 1 2314 3.5:4.5 Winterthur 1 2392
Marco Gähler 2334 0.5:0.5 Artur Jussupow 2598
Michael Prusikin 2524 1:0 Richard Forster 2460
Olivier Moor 2385 0:1 Emanuel Schiendorfer 2374
Fabian Mäser 2322 0.5:0.5 Martin Ballmann 2365
Andreas Umbach
2272 0:1 Gabriel Gähwiler 2305
Thomas Wyss
2233 0.5:0.5 Nico Georgiadis 2416
Martin Albisetti
2228 0.5:0.5 Andreas Huss 2365
Daniel Good 2214 0.5:0.5 Nedeljko Kelecevic 2256
Fabian Mäser berichtet über den Spielverlauf »

Für das "Heimspiel" gegen Winterthur stand unser Lokal wegen der Verschiebungen im Terminplan nicht zur Verfügung. Glücklicherweise durften wir aber den Wettkampf bei Réti austragen, hier nochmals ein grosses Dankeschön für diese Gastfreundschaft! Da Réti gleichzeitig gegen die SG Zürich antrat, konnten die Zuschauer gleich alle vier Zürcher NLA-Mannschaften gleichzeitig verfolgen.

Winterthur war klarer Favorit, schon in Bestbesetzung knapp hinten liegend, mussten wir auf Roger, Michi und Felix verzichten. Doch daran sollte es nicht liegen, dass wir wieder nur 3.5 Punkte erzielen konnten, denn ihre Vertreter zeigten alle eine starke Leistung. Thomas, Setti und Dani remisierten jeweils gegen stärker klassierte Gegner. Michael, Febi und Andi standen vielversprechend, leider resultierte aus diesen Partie aber nur ein Sieg. Michael konnte mit einem stark gespielten Endspiel Schwung für die näxhsten Herausforderungen aufnehmen. Last but not least ist die tolle Leistung von Marco zu erwähnen. Ein nachteiliges Springerendspiel verteidigte er gegen GM Jussupow geduldig und fehlerfrei und konnte als Belohnung den halben Punkt einfahren.


3. Runde

Bodan 1 2284 5:3 Wollishofen 1 2357
Theo Hommeles
2431 1:0 Michael Prusikin 2524
Dieter Knödler
2328 1:0 Michael Hochstrasser 2355
Frank Zeller
2417 1:0 Roger Moor 2396
Andreas Modler
2290 0.5:0.5 Olivier Moor 2385
Marcel Wildi
2271 0.5:0.5 Felix Hindermann 2305
Alexander Langwieser
2139 0:1 Marco Gähler 2334
Michael Schmid
2219 0.5:0.5 Fabian Mäser 2322
Peter Plüss 2180 0.5:0.5 Ralph Bauert 2236
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Eine ganz bittere Niederlage gegen den Mitkonkurrenten im Abstiegskampf. Vorne sind wir regelrecht untergegangen, und auch hinten resultierte zuwenig. Symptomatisch: zum Schluss kämpft Febi noch um den vollen Punkt, der aber nicht mal zum 4-4 Unentschieden gereicht hätte, und schliesslich reicht es ihm auch nur zu einem Remis.

Schachlich gab es für uns nur einen Höhepunkt. Marco bestätigte mit seinem Sieg den Status als "the man in form" und weist als einziger eine positive Bilanz auf. Zum Glück gab's da noch das "neben dem Brett". Smile Das Prädikat "Weltklasse" verdient nämlich die Gastfreundschaft unserer Gegner. Nach dem Wettkampf waren wir alle zum gemeinsamen Abendessen eingeladen, leider mussten wir uns ziemlich früh schon wieder verabschieden, um noch komfortabel nach Hause zu kommen.


2. Runde

Wollishofen 1 2360 3:5 Luzern 1 2399
Michael Prusikin 2533 0.5:0.5 Oliver Kurmann 2409
Olivier Moor 2401 0:1 Rober Hübner 2608
Roger Moor 2351 0:1 Valeri Atlas 2455
Michael Hochstrasser 2344 1:0 Beat Züger 2406
Marco Gähler 2327 1:0 Enrique Almada 2335
Felix Hindermann 2326 0:1 Roger Gloor 2329
Andreas Umbach 2279 0:1 Philipp Balcerak 2331
Fabian Mäser 2322 0.5:0.5 Gabriele Botta 2322
Fabian Mäser berichtet über den Spielverlauf »

Gegen das leicht (ohne GM Dautov lag das nach Eloschnitt erwartete Resultat bei 3.5-4.5) favorisierte Luzern, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Am ersten Brett gab es aber erst mal einen der wenigen friedlichen Partieausgänge. Michael konnte mit dem Damenbauernspiel keinen Vorteil erzielen, und als die Lage langsam ungemütlich wurde, musste er sich mit einem Remisangebot behelfen. Zwei weitere Partien wurden vor der Zeitkontrolle entschieden. Andreas griff die sizilianische Königsstellung seines Gegners mit einem Qualitätsopfer an. Das schaute recht vielversprechend aus, an einem Punkt spielte er jedoch zu optimistisch und lief in einen entscheidenden Konter. Den Ausgleich konnte Michi erzielen. Mit taktischen Nadelstichen kämpfte er gegen den Raumvorteil seines Gegners an, und einer davon führte zum Erfolg. Ein Turmopfer, das sein Gegner nicht hätte zulassen dürfen, führte zu einer Gewinnstellung und schliesslich zur Zeitüberschreitung des Gegners.

Die nächsten Entscheidungen nach der Zeitkontrolle änderten nichts am unentschiedenen Mannschaftsskore. Marco konnte den im Mittelspiel erreichten Materialvorteil im Endspiel zum Sieg führen. Im Gegenzug musste Felix gegen den zu starken gegnerischen Freibauern Material hergeben und konnte sich schliesslich nicht mehr retten. Febi geriet nach ungenau gespielter Eröffnung unter Druck, konnte sich aber nach und nach befreien und die Lage ausgleichen. Nach der Zeitkontrolle war eine Stellung in einem dynamischen Gleichgewicht entstanden. Wer gewinnen wollte, musste viel riskieren, und das wollte dann schliesslich keiner.

Beim Stand von 3-3 spielten also Olivier und Roger um das Mannschaftsresultat. Roger konnte einen Mehrbauern sein Eigen nennen, sein Gegner hatte allerdings mit dem Läuferpaar sicherlich Kompensation, die wohl für ein Unentschieden reichen sollte. Olivier musste eine leicht nachteilhafte Stellung verteidigen, allerdings gegen die gegnerische Nummer Eins. Leider sollte es auch in diesem Wettkampf nicht reichen. Roger riskierte für den Sieg zuviel und musste schliesslich sogar noch eine Niederlage hinnehmen. Damit war der Mannschaftssieg entschieden, und zum Abschluss demonstrierte GM Hübner seine makellose Endspieltechnik und erzielte ebenfalls noch den vollen Punkt.


1. Runde

SW Bern 1 2215 4.5:3.5 Wollishofen 1 2353
Markus Klauser 2350 1:0 Olivier Moor 2390
Noel Studer 2332 0.5:0.5 Michael Prusikin 2533
Kaspar Kappeler 2288 0:1 Roger Moor 2346
Markus Regez 2180 0.5:0.5 Michael Hochstrasser 2360
Florian Schiendorfer 2208 0.5:0.5 Marco Gähler 2320
Matthias Leutwyler 2070 1:0 Felix Hindermann 2326
Matthias Thaler 2176 0.5:0.5 Fabian Mäser 2316
Thomas Ramseyer 2114 0.5:0.5 Daniel Good 2236
Fabian Mäser berichtet über den Spielverlauf »

Den sofortigen Wiederaufstieg am grünen Tisch - Reichenstein hatte sich wegen Differenzen mit der SMM-Leitung zurückgezogen - haben wir anscheinend nicht gut verdaut. Der Saisonstart gegen Schwarz-Weiss Bern, einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, ist uns leider gründlich misslungen.

An den hinteren vier Brettern waren wir überall Elo-Favorit. Marco und Febi spielten die Schwarzbretter und gerieten beide aus der Eröffnung heraus in etwas unangenehme Stellungen. Schliesslich durften beide mit einer Punkteteilung zufrieden sein, Febis Remisangebot wurde wohl nur aufgrund des Elovorteils angenommen. Nicht besser lief es an den Weissbrettern. Dani erreichte in einer seltenen Variante von Skandinavisch zwar eine schöne Druckstellung, verpasste danach aber eine aussichtsreiche Angriffsfortsetzung und fand sich in einem schlechten Endspiel wieder. Dieses konnte er zwar relativ problemlos remis halten, mehr als ein halber Punkt lag aber nie drin. Schlechter erging es Felix. Die Partie verliess schon um den fünften Zug herum die Theoriepfade, und beide Spieler brauchten viel Zeit. Auch hier verpasste Weiss eine vorteilhafte Fortsetzung und musste nach einem etwas riskanten Bauerngewinn dem Gegner eine heftige Initiative zugestehen. In Kombination mit Zeitnot war dann diese Partie nicht mehr zu halten.

Auch vorne lief es zumindest durchzogen. Roger konnte als einziger den Bann brechen und eine saubere Partie gewinnen, mit Schwarz zuerst ausgeglichen, danach mehr und mehr den Druck erhöht. Schliesslich überschritt sein Gegner in einer ziemlich aussichtslosen Stellung die Zeit. Im Gegenzug musste sich aber Olivier im einzigen "Duell auf Augenhöhe" (IM gegen IM) geschlagen geben. Die Partie ging früh in ein für Weiss vielleicht etwas vorteilhaftes Endspiel. Die schwarze Stellung schaute zwar lange verteidigungsfähig aus, schliesslich führte aber die Kombination von Stellungsdruck durch das Läuferpaar und Zeitdruck zum Verlust eines Bauern, wonach die Partie nicht mehr zu halten war. Michael und Michi verpassten es beide, die erzielten Vorteile in einen Sieg umzuwandeln und mussten sich mit einer Punkteteilung begnügen. Michi konnte sich in beidseitiger Zeitnot einen Materialvorteil sichern, konnte diesen aber nicht über den 40. Zug hinaus retten. Spektakulär war Michaels Endspiel König, Dame gegen König, Springer und Läufer. Das ist zwar gewonnen (gemäss Tablebase in ungefähr 30 Zügen), ist aber ohne "Vorbereitung" fast nicht zu schaffen, ein- zweimal ungenau gespielt, und schon geht's nicht mehr unter 50 Zügen. Allerdings hätte er zuvor auch das ziemlich viel einfachere König und Dame gegen König und Springer erreichen können.

Schlussendlich ein verdienter Sieg unserer Gegner. Wenn nur ein Spieler von acht eine positive Elo-Performance erzielt, reicht es einfach nicht, einen Wettkampf zu gewinnen. Zum Glück war das die erste Runde, damit haben wir noch 8 Chancen, es besser zu machen! :-)