SV Wollishofen 2, Nationalliga B Ost, 201

Die Ausgangslage vor dem letzten Wettkampf war uns allen klar: Sollten wir gegen Réti 2 einen Punkt gewinnen, wären wir vor dem Abstieg gerettet; sollten wir jedoch verlieren und im gleichzeitig durchgeführten Wettkampf Nimzowitsch gegen die SG Zürich punkten, müssten wir absteigen. Leider beflügelte uns diese durchaus gute Lage nicht, sondern wir starteten katastrophal. Florian und ich liessen uns bereits in der Eröffnung von unseren Gegnern überrumpeln. Somit lagen wir bereits nach gut zwei Stunden mit 2:0 Brettpunkten zurück. Ausserdem hatte zu diesem Zeitpunkt niemand von uns eine viel versprechende Stellung auf dem Brett. Wir beschränkten uns daher darauf, den Schaden zu begrenzen. Frank erreichte als erster das Remis. Martin trotzte danach einem Internationalen Meister ein Remis ab, indem er eine dreifache Zugwiederholung erzwang. Bald darauf hatte auch Thomas sein Ziel erreicht, eine für ihn kritische Stellung in eine Remisstellung überzuführen. Zum Schluss kämpften noch Daniel, Max und Patrick um Brettpunkte. Während die ersten beiden ein Remis erreichten, musste Patrick leider seinem Gegner zum Sieg gratulieren. Somit hatten wir das Match mit 5.5:2.5 Punkten verloren. Da an diesem Nachmittag Nimzowitsch gegen die SG Zürich unentschieden spielte, bedeutete für uns diese Niederlage auch der Abstieg aus der Nationalliga B. Ich bedauere diesen Abstieg, bedanke mich aber trotzdem bei allen Spielern für ihre gezeigte Einsatzbereitschaft und ihren Kampfgeist, und freue mich bereits jetzt auf interessante Spiele in der 1. Liga im nächsten Jahr.                 

Unser Wettkampf gegen St. Gallen verlief äusserst spannend, denn unser Gegner musste gewinnen, um seine Aufstiegschance in die Nationalliga A zu wahren, während wir jeden Punkt im Kampf gegen den drohenden Abstieg benötigten. Leider dämpfte diese Anspannung etwas Joachims Spiellaune und er einigte sich bald mit seinem ELO-stärkeren Gegner auf ein vorzeitiges Remis. Wesentlich umkämpfter war hingegen das zweite Remis. Daniel setzte am Spitzenbrett einen International Meister derartig zu, dass dieser mit einer Punkteteilung zufrieden sein musste. Danach brillierten Thomas und Patrick. Thomas überspielte seinen Gegner einfach schön, während sich Patrick wie so oft mit einem Risiko freudigem Spiel durchsetzte. Somit führten wir mit 3:1 Brettpunkten und waren bereits einem möglichen Punktgewinn nahe. Leider verloren danach Claude und Max  im Endspiel ihre Partien. Aber wir hatten ja noch Florian und Frank. Beide standen zwar unter Druck, konnten aber mit ihrer soliden Technik ihre Partien zum Remis führen. Somit hatten wir einen wichtigen Mannschaftspunkt im Abstiegskampf gegen den Aufstiegsanwärter gewonnen.    

Trubschachen trat gegen uns mit einer sehr starken Mannschaft an. Im Mittel hatte jeder gegnerische Spieler 150 ELO Punkte mehr und somit war unsere Aufgabe schwierig, zumindest einen Mannschaftspunkt im Emmental zu gewinnen. Aber der Spielverlauf zeigte, dass wir unser gestecktes Ziel nur knapp verpassten. Iversen und Frank verloren schnell, während Max und ich vielleicht etwas zu früh Remisangebote unserer Gegner akzeptierten. Aber danach glichen Georg und Claude den Rückstand wieder aus. Somit mussten unsere Spieler an den beiden Spitzenbrettern über Sieg oder Niederlage entscheiden. Jürgen hatte ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern auf dem Brett, während Dani in einer schwierigen Stellung ums Remis kämpfen musste. Leider konnte er seine Partie nicht halten, während Jürgens Vorteil nach langem zähem Kampf nicht zum Gewinn reichte. Trubschachen wurde mit diesem Sieg Tabellenführer und darf nun vom direkten Aufstieg in die Nationalliga A träumen. Wir hingegen rutschten auf den vorletzten Platz ab, den wir durch einen Sieg in der Doppelschlussrunde verlassen müssen, um den jetzt drohenden Abstieg in die 1. Liga zu entgehen.   

Bericht folgt

Der Wettkampf gegen Luzern begann für uns schlecht. Iversen verlor bereits früh. Sein Gegner wählte eine selten gespielte Gambitvariante und wurde für sein risikoreiches Spiel mit dem Sieg belohnt. Claude begann gut und erreichte eine vielsprechende Stellung. Leider verflüchtigte sich sein Vorteil bis zur ersten Zeitkontrolle. Als er seinem Gegner das Remis anbot, unterlief ihm ein katastrophaler Fehler und gab darauf im nächsten Zug auf. Zu diesem Zeitpunkt sah Thomas Stellung sehr gut aus. Sein Gegner musste seine Dame für einen Turm und Springer geben, um im Spiel zu bleiben. Thomas machte Druck, um den Sieg zu erreichen, aber leider fand er am Brett nicht den Gewinnweg. In dieser Phase wehrte sich Joachim in Zeitnot erfolgreich gegen eine drohende Niederlage. Nach der Zeitkontrolle war seine Partie Remis. Daniel, Max und Frank standen nie auf Verlust oder Gewinn, und somit endeten auch diese Partien unentschieden. Den Ehrenpunkt erzielte zum Schluss Florian, indem er in bekannter Manier einen kleinen Endspielvorteil in einen Sieg um münzte. Mit etwas Glück hätten wir an diesem Nachmittag einen Punkt gegen eine starke gegnerische Mannschaft gewinnen können.

Unser Gegner aus Winterthur trat mit einer sehr guten Mannschaft an und wir verloren entsprechend der ELO Erwartung klar mit 5.5:2.5 Brettpunkten. Bereits nach rund einer Stunde schienen bereits zwei Partien entschieden: Patrick hatte seine Eröffnung misshandelt und stand auf Verlust, während Georg eine Ungenauigkeit seines Gegners gekonnt ausnutzte und sich eine viel versprechende Stellung mit einem Mehrbauern erspielte. Doch der Spielverlauf zeigte, dass beide Partien zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht entschieden waren. Patrick kämpfte sich mit einem Qualitätsopfer zurück ins Spiel und erzeugte mit seinen Springern Druck gegen die geschwächte gegnerische Königsstellung. Schliesslich wiederholte sein Gegner dreimal die Züge, um mit einem Remis die Partie zu beenden. Danach verloren Max, Joachim und Frank ihre Partien gegen ELO stärkere Gegner. Florian verbesserte nochmals den Spielstand, indem er seinen schön herausgespielten Stellungsvorteil in einen Sieg ummünzte. Georg hingegen fand trotz klarem Eröffnungsvorteil nicht den Gewinnweg. Er übersah leider eine schöne taktische Abwicklung seines Gegners in ein schwieriges Bauernendspiel, dass er schliesslich noch unglücklich verlor. Danach war das Match entschieden. Jürgen und Iversen kämpften noch einige Züge weiter, um das Mannschaftsergebnis zu verbessern, aber in beiden Partien war eine Punkteteilung das gerechte Ergebnis. Mit dieser Niederlage haben wir zwar den Kontakt zu Tabellenspitze verloren, aber in den nächsten Runden werden wir noch auf Gegner treffen, die wir schlagen können.

Für einmal ein Nachmittag an dem uns fast alles gelang und der gleich starke Gegner deutlich geschlagen den Heimweg antreten musste. Andreas remisierte als erster in einer ausgeglichenen Stellung. Iversen hatte einen Bauern für viel Initiative geopfert. Zudem verteidigte sich sein Gegner so passiv, dass er dem Königsangriff nicht gewachsen war. Bern konnte nochmals ausgleichen, nachdem Thomas ein Fehler unterlaufen war. Dann waren es Jürgen und Florian die ihre Partien siegreich beendeten und dem Remis von Georg folgten noch die Siege von Joachim und Patrick. Joachim gewann im Endspiel mittels Mattdrohung eine Figur und Patrick holte elegant die gegnerische Dame. Ein schöner Sieg, der uns für die kommenden schweren Aufgaben motivieren soll!

Wollishofen 2 schlägt die etwas stärker eingestufte Mannschaft von Baden 1 mit 4.5:3.5. Der Sieg ist vor allem unserer Vordermannschaft zu verdanken, die souverän aufspielte. Thomas Wyss erreichte schon aus der Eröffnung heraus eine sehr gute Stellung, und bald war es nur noch eine Frage der Technik, bis der erste Punkt im Trockenen war. Patrick hatte eine vielversprechende Angriffsstellung aufgebaut und opferte eine Figur. Der Angriff drang nicht sofort durch, doch im Enspiel setzten sich 3 Freibauern gegen einen Springer durch. Die Badener punkteten am 5. und 7. Brett: Claude musste nach einem taktischen Versehen die Qualität und bald auch die Partie aufgeben, Max wehrte sich gegen starken Druck zunächst erfolgreich, doch musste er sich schliesslich dem konzentriert spielenden Gegner beugen. Beim Stand von 2:2 verflachte die Stellung von Florian ein in remis Turmendspiel mit Mehrbauer. Am ersten Brett sah es ebenfalls nach remis aus, doch plötzlich war der weisse König so eingeklemmt, dass Matt oder Materialverlust nicht mehr zu vermeiden waren. Ich hatte viel Risiko genommen, um weiterhin auf Gewinn spielen zu können, doch mein Gegner fand den Ausweg ins Dauerschach. Damit fehlte noch ein halber Punkt, den Thomas Kohli schliesslich sicher nach Hause fuhr. Mit diesem Sieg haben wir uns vom Tabellenende verabschiedet und sehen den nächsten Runden mit etwas grösserer Zuversicht entgegen.

Leider starten wir mit einer knappen Niederlage in die neue Saison. Nach Florians schönem Sieg musste Thomas leider den ganzen Punkt abgeben. Das Remis von Claude war wohl stellungsgerecht, bei Georgs halbem Punkt hätte der Gegner noch etwas mit seinem Zeitvorteil versuchen können. In komplizierter Position wiederholte Joachim die Züge, nachdem er den vorteilbringenden Zug verpasst hatte. Ein schöner Sieg gelang Iversen gegen den gegnerischen Captain. Patrick hatte nach einem Fehler weniger Material und wehrte sich noch lange vergeblich. So stand es 3.5-3.5 und Jürgen musste ein schwieriges Springerendspiel ausgeglichen gestalten. Zuerst lief alles nach Plan doch mit wenig Zeitreserve ermöglichte er einen Figurentausch, was gleichzeitig den Verlust brachte.